Das Tumorzentrum informiert: Metastasierender Krebs

Definition Metastasierender Krebs

Der Facharzt für Onkologie unterscheidet beim Metastasierenden Krebs:

  • Lymphogene Metastasierung (über die Lymphbahnen)
  • Hämatogene Metastasierung (über das Blut)

Krebszellen können auf Wanderschaft gehen und sich in anderen Organen und Geweben weiter vermehren. Sie lösen sich aus ihrem Zellverband und verlassen den so genannten Primärtumor. Über die Blut- oder Lymphbahnen gelangen sie in die Knochen, in andere Organe des Körpers oder ins Rückenmark. Durch Zellteilung vermehren sich dort die Tumorzellen. So entsteht ein so genannter sekundärer Tumor, den Onkologen als Metastase bezeichnen. Beim metastasierenden Krebs handelt es sich also um eine Absiedlung von Krebszellen. Oft ist er von Onkologen nicht mehr heilbar. Eine Verlängerung des Überlebens ist jedoch möglich. Viele Krebspatienten sterben nicht am Primärtumor, sondern am sekundären Tumor. Der Facharzt für Onkologie unterscheidet Metastasen nicht nur danach, wie sie sich verbreiten, sondern auch danach, wo sie entstehen:

  • Lokale Metastasen (in der Umgebung des Ursprungtumors)
  • Regionale Metastasen (in den Lymphknoten nahe des Tumors)
  • Fernmetastasen (in entfernten Organen und Geweben)

Nicht jede Krebszelle, die in ein fremdes Gewebe wandert, entwickelt sich zu einer Tochtergeschwulst (Metastase). Wenn die Tumorzelle dort keine geeigneten Bedingungen vorfindet, stirbt sie ab. Sie kann aber auch in eine Art Ruhestand versetzt werden. Handelt es sich bei der abgelösten Tumorzelle um keine Tumorstammzelle, kann sie sich nur begrenzt oder überhaupt nicht teilen und somit nur wenige oder gar keine Tochterzellen bilden.

Onkologen finden Metastasen häufig in der Lunge, Leber und in den Knochen. Insbesondere siedeln sie sich bei den Knochen in der Wirbelsäure, dem Becken, den Oberschenkeln, den Oberarmen, den Rippen und im Schädel an. Sehr selten findet der Facharzt für Onkologie Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Händen oder Füßen. Auch Herz, Milz und Nieren sind fast nie von Metastasen befallen. Die Gründe dafür sind Onkologen noch nicht bekannt.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Tochtergeschwulst, Streutumor, Tumorabsiedlung

Englisch: metastasic cancer

Überblick

Onkologen erkennen Brustkrebs-Metastasen zunächst vor allem in den regionalen Lymphknoten

Das Wort Metastase kommt aus dem Griechischen und bedeutet frei übersetzt „Übersiedlung an einen anderen Ort“. Die meisten Krebszellen, die wandern, überleben den Transport in den Blut- und Lymphgefäßen nicht. Deshalb können sie in einem anderen Organ oder in den Knochen auch nicht weiter wachsen. Einige schaffen es jedoch, Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden. Die körpereigene Abwehr, das Immunsystem, erkennt sie nicht, weil sich die Krebszellen geschickt „tarnen“ und eine Art Täuschungsmanöver machen.

Der Facharzt für Onkologie diagnostiziert Metastasen an ganz verschiedenen Stellen des Körpers.

Bei Brustkrebs (Mammakarzinom) finden Onkologen Tumorzellen zunächst vor allem in den regionalen Lymphknoten, etwa in der Achselhöhle. Breitet sich die Erkrankung weiter aus, bilden sich Metastasen in den Knochen. Doch Brustkrebs (Mammakarzinom) streut auch in die Leber, die Lunge, das Gehirn und in die Haut. Auch bei Darmkrebspatienten findet der Facharzt für Onkologie so genannte Tumorabsiedlungen in den regionalen Lymphknoten. Darmkrebs streut vor allem in die Leber, aber auch ins Bauchfell, in die Knochen und die Eierstöcke. Prostatakrebs kann Metastasen in den Knochen, der Lunge, der Leber und in der Hirnhaut bilden. Lungenkrebs vor allem im Gehirn, in den Knochen, der Leber und den Nebennieren. Metastasierender Krebs muss nicht unbedingt mit Schmerzen einhergehen. Wenn die Metastasen jedoch größer werden, treten meist Beschwerden auf: Gelbsucht bei Metastasen in der Leber oder Atemnot bei Metastasen in der Lunge.

Manchmal stellen Onkologen die Diagnose „Krebs“ allein aufgrund von Metastasen oder befallenen Lymphknoten, ohne den ursprünglichen Krebsherd gefunden zu haben. Der Facharzt für Onkologie spricht dann von „Krebs bei unbekanntem Primärtumor“ (CUP: Cancer of unknown primary). Wissenschaftler untersuchen derzeit, ob Hormone, z.B. Kisspeptin, die Metastasierung einer Krebserkrankung stoppen oder regulieren können.

Ursachen des Metastasierenden Krebses

Die Ursachen des Metastasierenden Krebses sind von Onkologen noch nicht abschließend geklärt und ein Schwerpunkt der Krebsforschung. Bestimmte Eiweiße (Proteine) sollen dazu beitragen, dass sich Metastasen bilden. Wissenschaftler fanden heraus, dass Tumorzellen bestimmte Proteine aussenden, die eigentlich von gesunden Zellen verwendet werden. Mit dieser Art Täuschungsmanöver schaffen es die Tumorzellen, die Arterienwände durchlässig zu machen. Damit steht ihnen die Ansiedlung in andere Organe offen. Amerikanische Studien zeigen, dass Stress die Widerstandskraft von Knochen senkt und Krebszellen es damit leichter haben, sich im Knochen anzusiedeln und Metastasen zu bilden.

Was Sie bei Metastasierendem Krebs selbst tun können

Die Diagnose „Metastasierender Krebs“, also Krebs im fortgeschrittenen Stadium, durch den Facharzt für Onkologie ist für die meisten Patienten zunächst ein Schock. Sie müssen das psychisch, körperlich und sozial verarbeiten. Angst, Verzweiflung und Resignation machen sich häufig breit. Sprechen Sie mit Ihrem Facharzt für Onkologie über ihre Ängste und Sorgen. Versuchen Sie, falls es Ihre Kraft erlaubt, aktiv zu werden. Studien belegen, dass sportliche Betätigung sich positiv auf den Verlauf der Krankheit auswirken kann. Auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen sowie ausreichend Flüssigkeit können zum Erfolg der Behandlung (Therapie) durch den Onkologen beitragen. Auf Alkohol und das Rauchen sollten Sie verzichten. Erholsamer Schlaf ist ebenfalls wichtig. Bei Depressionen sollten Sie einen Psycho-Onkologen aufsuchen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt im Tumorzentrum eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Onkologen
  • Chirurgen
  • HNO-Arzt
  • Orthopäden
  • Gastroenterologen
  • Proktologen
  • Pulmologen
  • Dermatologen
  • Urologen
  • Pädiater
  • Gynäkologen
  • Radiologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Onkologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Onkologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Onkologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Onkologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Onkologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Onkologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Röntgenaufnahme
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Tumormarker
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Behandlungen (Therapie)

Onkologen Berlin behandeln Metastasen

Wenn sich Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben, kann der Facharzt für Onkologie die Erkrankung zwar aufhalten, aber in der Regel nicht mehr vollständig heilen. Zielt die Behandlung (Therapie) also darauf ab, das Fortschreiten der Krebserkrankung zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern, wird das Vorgehen als palliative Therapie bezeichnet. Die Wahl der Behandlung (Therapie) durch den Onkologen hängt davon ab, welche Organe oder Gewebe betroffen sind, von der Zahl der Metastasen und von der Krebsart. Aber auch von der individuellen Situation des Patienten, vom Alter und möglicherweise von anderen Erkrankungen, die vorhanden sind.

Dem Onkologen stehen für die Behandlung (Therapie) verschiedene Methoden zur Verfügung:

  • Gabe von Bisphosphonaten
  • Operation
  • Bestrahlung
  • Radionuklidtherapie
  • Chemotherapie
  • Antihormon- oder Antikörpertherapie

Wenn Schmerzen bei den Patienten auftreten, leiten Onkologen eine moderne Schmerztherapie ein. Denn die Lebensqualität der Patienten steht für Onkologen immer im Vordergrund.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Onkologen weisen darauf hin, dass viele Krebserkrankungen, die anschließend zum Metastasierenden Krebs führen, vermieden werden könnten, wenn die Menschen wenig Alkohol trinken und nicht rauchen, sich ausreichend bewegen, starke UV-Strahlen sowie Übergewicht vermeiden und die Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen würden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass fast jede dritte Krebserkrankung in Westeuropa auf eine fehlerhafte Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist. Studien weisen darauf hin, dass viel reiner Zucker und der übermäßige Verzehr von Kohlehydraten (Kartoffeln, Reis oder Nudeln) die Bildung bösartiger Tumorzellen fördern. Einige Studien zeigen, dass ein Wirkstoff aus der Gelbwurzel die Bildung von Metastasen hemmen kann.

Prognose

Zirkulierende (wandernde) Krebszellen führen zu Krebs-Metastasen

Stellen Onkologen zirkulierende Krebszellen im Blut fest (CTC, Circulating Tumor Cells), haben die Krebspatienten statistisch gesehen eine schlechtere Prognose. Vor zwanzig Jahren bedeutete metastasierender Krebs quasi das Todesurteil binnen kurzer Zeit. Inzwischen leben Patienten damit wesentlich länger. Dank neuer Behandlungsverfahren können Metastasen kleiner werden und ganz verschwinden. Allerdings handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Das heißt, dass die Metastasen wiederkommen können.

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