Das Tumorzentrum informiert: Hirntumor

Definition Hirntumor

Der Neurologe unterscheidet zwischen verschiedenen Hirn-Tumoren

Der Facharzt für Neurologie unterscheidet beim Hirn-Tumor, je nachdem, aus welchem Gewebe er sich entwickelt, zwischen:

  • Gliomen/Astrozytomen (aus dem Nervenstützgewebe)
  • Meningeomen (aus den Hirnhäuten)
  • Neurinomen (aus den Nerven)

Hirn-Tumore sind eine Gewebewucherung innerhalb des Schädels, die das Gehirn in seiner Funktion beeinträchtigen. Sie machen zwischen sieben und neun Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland aus. Obwohl ein Hirn-Tumor in jedem Alter vorkommen kann, stellt der Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie ihn meistens bei Kindern zwischen dem 3. und 12. Lebensjahr fest sowie bei Erwachsenen zwischen dem 65. und 85. Lebensjahr. Etwa 8.000 Menschen bekommen in Deutschland jährlich die Diagnose „Hirn-Tumor“ neu gestellt. Bisher sind mehr als 100 verschiedene Tumoren bekannt, die sich im Gehirn bilden können. Eine genaue Klassifikation ist für den Neurologen und Neurochirurgen wichtig, um die richtige Wahl der Behandlung (Therapie) zu treffen und den Krankheitsverlauf abschätzen zu können. Ein Hirn-Tumor kann gutartig oder bösartig sein. Fachärzte für Neurologie oder Neurochirurgie unterscheiden die Tumoren innerhalb des Schädels in:

  • Primäre Hirn-Tumore
  • Sekundäre Hirn-Tumore

Bei den primären Hirn-Tumoren haben sich die Krebszellen aus den verschiedenen Zellarten im Gehirn gebildet. Dagegen handelt es sich bei den sekundären Tumoren um Tochtergeschwülste (Metastasen). Die Krebszellen sind aus anderen Organen in das Gehirn gewandert. Im engeren Sinne zählen Fachärzte für Neurologie und Neurochirurgie sie nicht zu den eigentlichen Hirn-Tumoren.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Glioblastome, anaplastische Astrozytome, anaplastische Meningeome, primärer Hirn-Tumor, sekundärer Hirn-Tumor

Englisch: brain cancer

Überblick

Hirn-Tumore gehören bei Erwachsenen zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Im Kindesalter werden sie vom Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie jedoch häufiger entdeckt. Ein Hirn-Tumor verursacht zunächst keine Beschwerden. Deshalb suchen die Patienten erst spät einen Neurologen auf. Typische Beschwerden sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühle,  Sprach- und Sehstörungen, Vergesslichkeit, Lähmungserscheinungen und Krampfanfälle. Treten diese Symptome auf, sollten Sie sofort zu einem Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie gehen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Hirn-Tumoren, die in vier verschiedene Tumorgrade eingeteilt werden. Behandlung und Überlebenschancen sind bei den einzelnen Graden unterschiedlich. Gutartige Hirn-Tumore wachsen nicht in das sie umgebende Gewebe und bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen). Durch ihr ungebremstes Wachstum verdrängen sie jedoch das Gewebe, das sie umgibt. Der Abfluss der Gehirnflüssigkeit (Liquorabfluss) wird erschwert, ein erhöhter Hirndruck ist die Folge. Für den Patienten kann das lebensbedrohlich sein. Wird der gutartige Tumor vom Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie vollständig entfernt, sind die Heilungschancen sehr gut. Bösartige (maligne) Hirn-Tumoren wachsen dagegen in das umgebende Gewebe hinein. Hat der Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie sie operativ entfernt, treten sie häufig erneut auf, weil einzelne Zellen in der Umgebung verblieben sind.

Ursachen des Hirntumors

Trotz intensiver Forschung sind Neurologen die Ursachen, die zur Entstehung eines Hirn-Tumors führen, nicht bekannt. Einige Lebensgewohnheiten sollen jedoch eine Rolle spielen. Etwa das Rauchen und ein übermäßiger Alkoholkonsum. Als Risikofaktoren gelten bei Fachärzten für Neurologie und Neurochirurgie auch Pestizide oder Herbizide sowie krebsfördernde Viren (Tumorviren). Menschen mit einer HIV-Infektion, bei denen die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, dass der Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie bei ihnen einen Hirn-Tumor feststellt. Außerdem tritt er bei der Neurofibromatose (Morbus Recklinghausen), einer erblichen Erkrankung, häufiger auf. Bei Kindern, die an Leukämie erkrankt sind und von Neurologen mit einer Strahlentherapie behandelt werden, steigt das Risiko, dass sie später einen Hirn-Tumor bekommen.

Was Sie bei Hirntumor selbst tun können?

Die Diagnose „Hirn-Tumor“ ist für viele Patienten ein Schock und eine psychische Belastung. Um die Krankheit besser zu bewältigen, gibt es Gesprächsangebote in Selbsthilfegruppen. Patienten und Angehörige können sich dort mit anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, austauschen. Falls Sie emotionale Unterstützung wünschen, wird Ihr Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie Sie über solche Hilfsangebote informieren. Nach der Behandlung (Therapie) durch den Neurologen oder Neurochirurgen sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig.

Hilfe durch den Spezialisten

Im Tumorzentrum arbeiten verschiedenste Fachrichtungen zusammen

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt im Tumorzentrum eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen.

Hierzu gehören:

  • Neurologen
  • Neurochirurgen
  • Onkologen
  • Radiologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Neurologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Neurologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Neurologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Neurologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Neurologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Neurologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Computertomographie (CT)
  • Kernspintomographie (MRT)
  • Röntgenaufnahmen des Schädels
  • Elektroenzephalogramm (EEG)
  • Positronenemissionstomographie (PET)
  • Untersuchung des Nervenwassers (Liqour- oder Lumbalpunktion)
  • Gewebeprobe (Biopsie)

Behandlungen (Therapie)

Die Behandlung (Therapie) eines Hirn-Tumors ist nicht einfach. Der Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie passt sie individuell an jeden Patienten an. Das Alter, die körperliche Befindlichkeit, die Art, Größe und Lokalisation des Tumors sind dabei zu berücksichtigen. Im Wesentlichen stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
Meist wird ein Hirn-Tumor durch den Neurochirurgen operiert

Meistens wird ein Hirn-Tumor operativ entfernt. Grenzt er jedoch an lebenswichtige Bereiche des Gehirns, etwa das Atemzentrum, ist eine Operation häufig nicht ratsam oder sogar nicht möglich. Neben der konventionellen Strahlentherapie wenden Fachärzte für Neurologie oder Neurochirurgie auch die so genannte stereotaktische Radiochirurgie an. Der Tumor wird dabei durch einen Energiestrahl zerstört. Eine Chemotherapie ist beim Hirn-Tumor seltener. Ist eine vollständige Heilung durch den Neurologen oder Neurochirurgen nicht mehr möglich, lässt sich durch eine gezielte (Behandlung) Therapie das Wachstum des Tumors hinauszögern. Außerdem ergreifen Neurologen und Neurochirurgen Maßnahmen, um die Lebensqualität des Patienten zu erhalten und die Beschwerden zu lindern. Nach einer Hirn-Operation gilt zunächst ein Fahrverbot.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Auslösende Faktoren eines Hirn-Tumors sind von Neurologen noch nicht gefunden worden. Deshalb ist nicht bekannt, wie einem Hirn-Tumor vorgebeugt werden kann. Es gibt nur allgemeine Empfehlungen von Fachärzten für Neurologie und Neurochirurgie. Dazu gehört, sich vor UV-Strahlung zu schützen und den Kontakt mit schädlichen Substanzen (z.B. Pflanzenschutzmitteln) zu vermeiden. Eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise ist grundsätzlich wichtig. Wenn Familienangehörige gegenseitig auf sich achten und mögliche Warnzeichen für einen Hirn-Tumor wie häufige Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Sprach- und Sehstörungen, Schwindel oder Vergesslichkeit ernst nehmen, kann der Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie die Erkrankung früher entdecken und erfolgreich behandeln.

Prognose

Je früher der Hirn-Tumor vom Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Sie hängen aber auch davon ab, wie bösartig der Hirn-Tumor ist. Bei einer guten Prognose ist er prinzipiell durch den Neurologen heilbar, bei einer sehr schlechten haben die Patienten oft nur noch wenige Monate zu leben. Allerdings zeigt sich auch, dass Hirn-Tumor-Patienten, die engagiert und motiviert sind, deutlich länger überleben.

© CHHG