Tumorzentrum informiert: Magenkrebs – Magenkarzinom
Definition Magenkrebs (Magenkarzinom)
Der Facharzt für Gastroenterologie unterscheidet beim Magenkrebs (Magenkarzinom):
- Tumore, die vom Drüsengewebe ausgehen (Adenokarzinome)
- Tumore des lymphatischen Gewebes (MALT-Lymphome)
- Tumore der Muskulatur (Sarkome und Gastrointestinale Stromatumore)
Wenn aus Zellen des Magens bösartige Neubildungen entstehen, sprechen Gastroenterologen von Magenkrebs (Magenkarzinom). Meistens geht er von den Drüsenzellen der Magenschleimhaut aus. Seltener sind Tumore, die aus den lympathischen Zellen hervorgehen. Seit 30 Jahren sinkt die Zahl der Erkrankten und der Todesfälle in Deutschland sowie in den anderen Industrienationen. Bei etwa 16.000 Menschen stellen Gastroenterologen jedes Jahr in Deutschland Magenkrebs (Magenkarzinom) neu fest. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei Männern ist es die fünfthäufigste, bei Frauen die siebthäufigste Krebserkrankung. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt bei Männern 71 Jahre und bei Frauen 75 Jahre. Etwa 10.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einem bösartigen Tumor des Magens. Ab einem gewissen Stadium ist Magenkrebs (Magenkarzinom) durch den Gastroenterologen nicht mehr heilbar. Der Erhalt der Lebensqualität und die Linderung der Schmerzen des Patienten stehen für den Facharzt für Gastroenterologie dann im Vordergrund der Behandlung (Therapie).
Im Frühstadium verursacht Magenkrebs (Magenkarzinom) in der Regel keine Beschwerden. Deshalb wird die Krankheit erst spät von Gastroenterologen diagnostiziert. Wenn Sie folgende Symptome bei sich feststellen, sollten Sie einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen:
- Häufige Übelkeit
- Häufiger Brechreiz und häufiges Erbrechen
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Leistungsminderung und Schwäche
- Magenschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Magenblutungen
Bei spät entdeckten Tumoren des Magens kann es trotz einer erfolgreichen Krebsbehandlung durch den Facharzt für Gastroenterologie zu einem Rückfall kommen. Entweder im Magen oder in anderen Körperregionen.
Synonyme und artverwandte Begriffe
Synonyme: Magentumor, Magen-Ca, Adenokarzinom des Magens, Gastrokarzinom, Magenmalignom
Englisch: gastric cancer
Überblick
Der Magen ist ein Hohlorgan des Menschen und Teil des Verdauungstraktes. Er befindet sich am Ende der Speiseröhre im Oberbauch und liegt zwischen Milz und Leber. Bei einem Erwachsenen ist er etwa 25 cm bis 30 cm lang. Sein Fassungsvermögen liegt zwischen 1,6 und 2,4 Litern. Der Magen wird vom Facharzt für Gastroenterologie in mehrere Abschnitte unterteilt. Innen ist er mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Sie produziert die Magensäure, die für die Verdauung wichtig ist. Die Magenschleimhaut setzt sich aus mehreren Schichten zusammen. In der so genannten Eigenschicht, in der sich die Drüsen befinden, stellen Gastroenterologen die meisten bösartigen Tumoren fest.
Magenkrebs (Magenkarzinom) bleibt häufig lange Zeit unentdeckt, weil zunächst keine Beschwerden auftreten. Zum Zeitpunkt der Diagnose durch den Facharzt für Gastroenterologie ist er meist schon weiter fortgeschritten. Solange der Tumor noch klein ist, beschränkt er sich auf die Drüsenzellen der Magenschleimhaut. Er kann jedoch in tiefere Schichten der Magenwand eindringen, in die Muskulatur des Magens sowie in das Bauchfell und sich auch in den umliegenden Lymphknoten ausbreiten. Einzelne Krebszellen können sich von der Geschwulst lösen und über die Blut- und Lymphbahnen in andere Organe gelangen. Beim Magenkrebs (Magenkarzinom) stellen Gastroenterologen Tochtergeschwülste (Metastasen) am häufigsten im Bauchfell, in der Leber, den Lymphknoten und der Lunge fest.
Ursachen des Magenkrebses (Magenkarzinoms)
Die Hauptursache für Magenkrebs (Magenkarzinom) ist eine Infektion mit Helicobacter pylori Bakterien. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist mit dem Bakterium infiziert. Es lebt innerhalb und auf der Schleimschicht des Magens und kann zur Entzündung der Magenschleimhaut führen. Bei chronischem Verlauf entsteht nicht selten Magenkrebs (Magenkarzinom). Fachärzte für Gastroenterologie führen die Krebserkrankung auch auf das Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Übergewicht zurück. Außerdem haben Gastroenterologen Hinweise darauf, dass vorangegangene Magenoperationen, chronisches Sodbrennen und die gastroösophageale Refluxkrankheit, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, das Risiko erhöhen können. Eine an pflanzlichen Bestandteilen arme und an tierischen Bestandteilen reiche Ernährung gilt ebenfalls als Auslöser des Magenkrebses (Magenkarzinoms).
Was Sie bei Magenkrebs (Magenkarzinom) selbst tun können
Patienten, bei denen der Magen entfernt werden musste, sollten sich an spezielle Richtlinien bei der Ernährung halten. Dazu gehört, mehr Kalorien zu sich zu nehmen als ein gesunder Mensch. Informationen bekommen Sie von Ihrem Facharzt für Gastroenterologie und von Diätassistenten. Konnte ein Teil des Magens erhalten bleiben, klagen viele Patienten nach der Operation über Appetitlosigkeit. Eine Gewichtsabnahme in den ersten Monaten danach ist normal. Auch Sodbrennen, Erbrechen und Durchfall können auftreten. Ihr Gastroenterologe wird Ihnen dann je nach Art der Beschwerden Ernährungstipps geben. Viele kleine Mahlzeiten sind besser, die Aufnahme fester und flüssiger Nahrung sollte getrennt erfolgen, feste Speisen langsam gegessen und gut gekaut werden. Auf Zucker, Traubenzucker oder Honig sollten Sie gegebenenfalls verzichten.
Hilfe durch den Spezialisten
Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:
- Gastroenterologen
- Onkologen
- Chirurgen
- Internisten
Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?
Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:
- Seit wann bestehen die Symptome?
- Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
- Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
- Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
- Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
- Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Sind Ihnen Allergien bekannt?
- Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
Ihr Facharzt für Gastroenterologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Gastroenterologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.
Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastroenterologen
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie nun folgende Diagnostik anwenden:
- Körperliche Untersuchung
- Magenspiegelung (Gastroskopie)
- Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
- Röntgenuntersuchung
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Bestimmung der Tumormarker
- Gewebeprobe (Biopsie)
Behandlungen (Therapie)
Die Wahl der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Gastroenterologie hängt vom Stadium und Sitz des Tumors ab und davon, ob er bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Folgende Möglichkeiten der Behandlung (Therapie) kommen infrage:
- Operation
- Chemotherapie
- Strahlentherapie (bei Knochenmetastasen)
Manchmal ist es notwendig, dass der Facharzt für Gastroenterologie den Magen und zur Sicherheit auch die umliegenden Lymphknoten vollständig entfernt. Je nach Sitz des Tumors kann es erforderlich sein, auch die Milz zu entfernen. Um den Magen zu ersetzen, bildet der Facharzt für Gastroenterologie aus einem Stück des Dünndarms einen Ersatzmagen. Eine Chemotherapie wird entweder vor oder nach der Operation eingesetzt, um Krebszellen abzutöten. Ist eine Operation nicht möglich und bringt die Chemotherapie nicht den erhofften Erfolg, kann der Gastroenterologe eine Strahlentherapie anwenden. Der Tumor soll dann mithilfe ionisierender Strahlen zerstört werden. Möglich ist auch eine Kombination von Strahlentherapie und Chemotherapie. Besteht keine Chance mehr auf Heilung, wird der Facharzt für Gastroenterologie sein Augenmerk darauf richten, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Dazu gehören eine Schmerztherapie sowie eine seelische und soziale Begleitung.
Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)
Einen hundertprozentigen Schutz vor Magenkrebs (Magenkarzinom) gibt es nicht. Um das Risiko zu senken, empfehlen Fachärzte für Gastroenterologie eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören viele Vitamine und Ballaststoffe. Fettige oder geräucherte Speisen sollten auf ein Minimum reduziert werden. Gastroenterologen empfehlen zudem, auf den Konsum von Tabakrauch und auf regelmäßigen Genuss von Alkohol zu verzichten.
Krebsforscher arbeiten gegenwärtig daran, einen Impfstoff gegen das Bakterium Helicobacter pylori zu entwickeln, dem Hauptverursacher des Magenkrebses (Magenkarzinoms).
Prognose
Die Prognose bei Magenkrebs (Magenkarzinom) hat sich zwar verbessert, aber sie ist noch immer ungünstig. Fünf Jahre, nachdem der Facharzt für Gastroenterologie den Tumor festgestellt hat, lebt nur noch etwa jeder dritte Patient.