Tumorzentrum informiert: Nierenkrebs – Nierenzellkarzinom

 

Definition Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom)

Unter Nierenkrebs versteht der Facharzt für Urologie eine bösartige Erkrankung der Niere

Der Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie unterscheidet beim Nieren-Krebs verschiedene Arten von Tumoren:

  • Nierenzellkarzinome (Hypernephrome)
  • Nephroblastome (Wilms-Tumor)
  • Sarkome
  • Lymphome
  • Tumoren des Nierenbeckens (Urothelkarzinome)

Unter Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) verstehen Fachärzte für Urologie und onkologische Chirurgie eine bösartige Erkrankung der Niere. Die Tumore können von verschiedenen Geweben ausgehen. Mit einem Anteil von 90 Prozent sind die Nierenzellkarzinome (Hypernephrome) bei Erwachsenen am häufigsten. Meistens gehen sie von den Zellen der Harnkanälchen (Tubulussystem) aus. Im Kindesalter stellen Fachärzte für Urologie und onkologische Chirurgie dagegen Nephroblastome (Wilms-Tumor), Lymphome oder Sarkome der Niere fest. Nephroblastome entwickeln sich meist in den ersten fünf Lebensjahren und können im späten Stadium Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Knochen und der Lunge bilden. Lymphome und Sarkome gehen vom lymphatischen Gewebe bzw. der Muskulatur aus. Sehr selten stellen Urologen oder onkologische Chirurgen Tumore des Nierenbeckens fest.

Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) ist in Deutschland eine relativ seltene Tumorerkrankung, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind als Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den vergangenen zehn Jahren jedoch um mehr als zehn Prozent gestiegen. 2010 erkrankten knapp 16.000 Menschen daran. Dagegen bleibt die Sterberate relativ konstant. Wenn Urologen oder onkologische Chirurgen die Krankheit diagnostizieren, sind Männer im Durchschnitt 68 Jahre alt und Frauen 71 Jahre alt. Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) verursacht zunächst keine Beschwerden und wird meistens bei Routineuntersuchungen vom Urologen entdeckt. In einem frühen Stadium lässt sich die Krebserkrankung der Niere gut von Fachärzten für Urologie oder onkologische Chirurgie behandeln. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Heilungschancen ungünstiger. Mögliche Hinweise auf Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) sind:

  • Schmerzen im Rückenbereich (Flankenschmerzen)
  • Blutiger Urin
  • Tastbare Schwellung in den Flanken
  • Koliken
  • Gewichtsverlust

Gehen Sie bei solchen Anzeichen unbedingt zu Ihrem Urologen oder onkologischen Chirurgen.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Hypernephrome, Nephroblastome, Wilms-Tumor, Adenokarzinom der Niere, hypernephroides Nierenkarzinom, Grawitz-Tumor
Englisch: kidney cancer

Überblick

Die beiden Nieren des Menschen sehen bohnenförmig aus und befinden sich im hinteren Bauchraum links und rechts der Wirbelsäule. Mit zwei Nieren hat die Natur aus Sicht des Urologen quasi ein Reservepolster angelegt. Menschen können auch mit einer Niere gut leben. Die Hauptaufgabe der Nieren ist, Giftstoffe und Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut zu entfernen und den Wasser- und Salzhaushalt des menschlichen Körpers zu regulieren. Das geschieht über die Ausscheidung des Harns. Würden beide Nieren ausfallen und die Reinigungs- und Steuerungsfunktion fehlen, würde der Körper innerhalb kürzester Zeit von innen vergiftet. Das Nierengewebe enthält viele kleine Filtereinheiten, so genannte Nephrome, die bereits vor der Geburt entwickelt werden und sich nicht nachbilden können. Nephrome sind für die Blutwäsche und Urinbildung zuständig und bestehen aus dem Nierenkörperchen (Glomerulum) und dem Harnkanälchen (Tumulus). Die meisten Tumore der Niere, die Fachärzte für Urologie und onkologische Chirurgie feststellen, entwickeln sich aus den Harnkanälchen (Nierenzellkarzinome). In der Regel ist nur eine Niere von bösartigen Tumoren befallen. Sehr selten, bei etwa 1,5 Prozent der Patienten, stellen Urologen und onkologische Chirurgen später auch in der anderen Niere einen Tumor fest. Noch seltener treten Tumoren auf beiden Seiten gleichzeitig auf. Um Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) genauer zu charakterisieren, wird er vom Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie in verschiedene Stadien eingeteilt.

Ursachen des Nierenkrebses (Nierenzellkarzinoms)

Die Ursachen des Nieren-Krebses (Nierenzellkarzinoms) sind noch nicht eindeutig geklärt. Fachärzte für Urologie und onkologische Chirurgie machen Rauchen und Passivrauchen, Bluthochdruck (Hypertonie) und Übergewicht als wichtigste Risikofaktoren für Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) aus. Wobei der Zusammenhang zwischen Übergewicht und der Krebserkrankung vor allem bei Frauen besteht. Auch Alkohol erweist sich in Studien als mögliche Ursache von Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom). Der Umgang mit nierenschädigenden Substanzen im Beruf, z.B. mit Cadmium und Halogenkohlenwasserstoffen, kann das Krebsrisiko aus Sicht von Urologen und onkologischen Chirurgen ebenfalls erhöhen. Patienten, die früher in der metallverarbeitenden Industrie Trichloräthylen verwendet haben und an Nieren-Krebs (Nierenkarzinom) erkrankt sind, können das als Berufskrankheit anerkennen lassen. Fachärzte für Urologie und onkologische Chirurgie machen einen Funktionsverlust der Niere, eine chronische Niereninsuffizienz, ebenfalls als eine Ursache von Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) aus. Eine familiäre Veranlagung scheint dagegen nur bei sehr wenigen Patienten eine Rolle zu spielen.

Was Sie bei Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom) selbst tun können?

Das Leben verändert sich durch Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom). Ziehen Sie sich nicht zurück, sondern gehen Sie offen damit um. Ihr Urologe oder onkologischer Chirurg wird Sie beraten, wie Sie mit der psychischen Belastung fertig werden können. Es kann auch sein, dass infolge der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie bei Ihnen eine quälende Müdigkeit auftritt, die den Tagesablauf belastet. Eine dauerhafte Erschöpfung bei Krebs wird als „Fatigue“ bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet Müdigkeit, Mattigkeit. „Fatigue“ hat nichts mit der normalen Müdigkeit zu tun. Schlaf hilft dabei nicht. Sprechen Sie deshalb Ihren Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie an. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und frische Luft, kein Nikotin und möglichst kein Alkohol helfen Ihnen, mit den Auswirkungen der Behandlung (Therapie) besser zurechtzukommen. Inzwischen ist durch Studien nachgewiesen, dass Bewegung und Sport den Krankheitsverlauf bei Krebs positiv beeinflussen. Wichtig ist, viel zu trinken. Fachärzte für Urologie oder onkologische Chirurgie empfehlen mindestens zwei Liter am Tag.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Urologen
  • Onkologische Chirurgen
  • Pädiater

Was Sie bei Ihrem Arzt für Urologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Urologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Urologen oder onkologischen Chirurgen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Urologen 

Nieren-Krebs: Diagnose mittels bildgebenden Verfahren

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Urologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Körperliche Untersuchung
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Urinuntersuchung (Hämaturie)
  • Blutuntersuchung
  • Perkutane Probenentnahme
  • Röntgenuntersuchung der Harnwege (Urographie)
  • Darstellung der Nierengefäße mit Kontrastmittel (Angiographie)
  • Darstellung der Hohlvene mit Kontrastmittel (Kovographie)
  • Skelett- und Nierenszintigraphie
  • Klassifikation des Tumors (TNM-Klassifikation)

Behandlungen (Therapie)

Steht die Diagnose Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) fest, stimmt der Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie mit Ihnen die Behandlung (Therapie) ab. Dabei sind die Art des Tumors und das Stadium der Krebserkrankung zu berücksichtigen. Für die Behandlung (Therapie) kommen folgende Möglichkeiten infrage:

  • Operation
  • Medikamentöse Behandlung (targeted therapy)
  • Immuntherapie
  • Strahlentherapie
  • Radiofrequenzablation
  • Kryotherapie
Operativer chirurgischer Eingriff bei Nierenkrebs

Die Operation ist das wichtigste und einzige Verfahren des Facharztes für Urologie oder onkologische Chirurgie, um den Tumor zu entfernen und Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) zu heilen. Eine organerhaltende Operation ist heutzutage Standard. Bei größeren oder sehr ungünstig liegenden Tumoren entfernen Urologen oder onkologische Chirurgen jedoch die ganze Niere (radikale Nephrektomie). Hat der Tumor bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lymphknoten oder in anderen Organen gebildet, ist eine Operation nur zusammen mit anderen Behandlungsmaßnahmen sinnvoll. Ob Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) dann noch geheilt werden kann, ist fraglich. Urologen und onkologische Chirurgen können jedoch das Wachstum des Tumors verlangsamen oder stoppen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Um Nieren-Krebs (Nierenkarzinom) vorzubeugen, sollten Sie aus Sicht des Facharztes für Urologie oder onkologische Chirurgie die Risikofaktoren vermeiden. Verzichten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe auf das Rauchen und ernähren Sie sich ausgewogen und gesund. Eine fettreiche Kost sollten Sie vermeiden und bei Übergewicht das Gewicht reduzieren. Da auch bestimmte Schmerzmittel im Verdacht stehen, Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) auszulösen, wird Ihr Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie Sie dazu ausführlich beraten.

Prognose

Nieren-Krebs (Nierenzellkarzinom) hat eine gute Prognose. Fünf Jahre nachdem der bösartige Tumor vom Facharzt für Urologie oder onkologische Chirurgie festgestellt wurde, leben noch 75 Prozent der Männer und 77 Prozent der Frauen in Deutschland. Etwa drei Viertel der Tumoren werden in einem frühen Stadium festgestellt.

 

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