Tumorzentrum informiert: Schilddrüsenkrebs -Schilddrüsenkarzinom

Definition Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom)

Der Facharzt für Innere Medizin unterscheidet je nachdem, aus welchen Zellen sich der Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) entwickelt, zwischen:

  • Papillärem Karzinom
  • Follikulärem Karzinom
  • Anaplastischem Karzinom
  • Medullärem Karzinom oder C-Zell-Karzinom
Zum Zeitpunkt der Diagnose im Tumorzentrum sind Frauen durchschnittlich Mitte fünfzig, Männer Ende fünfzig

Am häufigsten treten mit über 70 Prozent die papillären Karzinome auf. Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) sind bösartige Tumore, die sich aus verschiedenen Zellen der Schilddrüse bilden. Die Erkrankung ist in Deutschland eher selten. Allerdings hat in den vergangenen 15 Jahren die Zahl der Neuerkrankungen erheblich zugenommen. Dieser Trend ist auch in anderen Ländern zu beobachten. Dagegen sind die Sterberaten leicht gesunken. Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) wird vom Internisten hauptsächlich bei Frauen festgestellt.

Zum Zeitpunkt der Diagnose durch den Facharzt für Innere Medizin sind sie Mitte fünfzig, Männer Ende fünfzig. Jährlich erkranken etwa 4.200 Frauen und 1.700 Männer in Deutschland neu an Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom). Internisten stellen die Krebserkrankung der Schilddrüse in den meisten Fällen frühzeitig fest. Folgende Symptome oder Beschwerden können Hinweis auf eine Krebserkrankung der Schilddrüse sein:

  • Lymphknotenschwellungen im Halsbereich
  • Knoten in der Schilddrüse
  • Bildung eines Kropfes innerhalb weniger Wochen oder Monate
  • Schluckbeschwerden oder ein Kloßgefühl beim Schlucken
  • Druckgefühl im Halsbereich
  • Luftnot
  • Heiserkeit
  • Hustenreiz

Diese Symptome müssen nicht durch Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) verursacht werden. Sie können auch andere, harmlose Gründe haben. In jedem Fall sollten Sie von einem Internisten untersucht werden.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: bösartige Tumoren der Schilddrüse, Schilddrüsenmalignom, papilläres Schilddrüsenkarzinom, follikuläres Schilddrüsenkarzinom, anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, medulläres Schilddrüsenkarzinom

Englisch: thyroid cancer

Überblick

Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingförmiges Organ

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, aber sehr wichtig für den Körper. Von ihrem Aussehen ähnelt sie einem Schmetterling.

Sie befindet sich unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre im Hals. Bei einem Erwachsenen wiegt sie zwischen 20 und 60 Gramm. Die Schilddrüse dient als Speicher für Jod und bildet verschiedene Hormone. Am wichtigsten ist das Schilddrüsenhormon (Thyroxin), das die Stoffwechselaktivitäten im Körper steuert. Spezielle C-Zellen in der Schilddrüse produzieren Calcitonin, das wichtig für den Kalziumhaushalt des Menschen ist. Um den Körper mit Hormonen versorgen zu können, braucht die Schilddrüse das Spurenelement Jod.

Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) diagnostizieren Internisten in allen Bereichen der Schilddrüse. Etwa drei Viertel der Fälle gehen von den Folikelzellen aus, in denen die Schilddrüsenhormone gebildet werden. In selteneren Fällen entwickeln sich die Tumoren im Bindegewebe. Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) stellen Fachärzte für Innere Medizin zwar in jedem Alter fest, die Erkrankung erreicht jedoch ihren Häufigkeitsgipfel bei Frauen und Männern zwischen 50 und 60 Jahren Die Heilungschancen durch den Internisten sind gut.

Ursachen des Schilddrüsenkrebses (Schilddrüsenkarzinoms)

Die Ursachen, die zum Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) führen, sind Internisten bisher noch nicht genau bekannt. Als gesichert gilt, dass Menschen, die vor allem im Kindesalter ionisierenden Strahlen (Röntgenstrahlen oder radioaktiven Strahlen) ausgesetzt waren, ein erhöhtes Risiko haben. Nicht belegt ist, ob die Ernährung oder der Lebensstil eine Rolle spielen. Fachärzte für Innere Medizin können bisher nicht erklären, warum Frauen wesentlich häufiger vom Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) betroffen sind als Männer. Bei vielen Patientinnen hatten Fachärzte für Innere Medizin vorher Jodmangel oder gutartige Schilddrüsenerkrankungen (z.B. Kropf) festgestellt. Bei den sehr seltenen medullären Tumoren stehen genetische Veränderungen im Verdacht, die Ursache von Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) zu sein.

Was Sie bei Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) selbst tun können?

Nach der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Innere Medizin schließt sich die Nachsorge an. Dazu gehören zunächst halbjährliche, danach jährliche Untersuchungen, um einen Rückfall oder das Auftreten von Tochtergeschwülsten (Metastasen) frühzeitig zu erkennen. Internisten empfehlen drei bis vier Monate nach dem Ende einer Radiojodtherapie eine nuklearmedizinische Untersuchung der Schilddrüse (Schilddrüsenszintigraphie). Da nach einer kompletten Entfernung der Schilddrüse lebenslang Präparate eingenommen werden müssen, um dem Körper die Hormone zuzuführen, die früher von der Schilddrüse gebildet wurden, sind regelmäßige Blutuntersuchungen beim Facharzt für Innere Medizin erforderlich. Diese Termine bei Ihrem Internisten sollten Sie unbedingt wahrnehmen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Internisten
  • Onkologen
  • Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Innere Medizin erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Innere Medizin mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Innere Medizin benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Internisten eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Internisten

Im Tumorzentrum stehen verschiedene Diagnosemöglichkeiten offen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Innere Medizin nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Gründliche körperliche Untersuchung
  • Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut
  • Bestimmung der Tumormarker im Blut
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Schilddrüse
  • Szintigraphie
  • Feinnadelpunktion und Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
  • Röntgenuntersuchungen
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)

Behandlungen (Therapie)

Steht die Diagnose Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) fest, bespricht der Facharzt für Innere Medizin mit dem Patienten, welche Behandlung (Therapie) durchgeführt wird. Als Möglichkeiten kommen infrage:

  • Operation
  • Radiojodtherapie
  • Strahlentherapie

Die Operation ist das wichtigste Verfahren des Facharztes für Innere Medizin zur Behandlung von Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom). Nur sie allein bietet die Chance auf eine dauerhafte Heilung. Eine Radiojodtherapie ist in der Regel zusätzlich zur Operation erforderlich, um noch verbliebene Tumorzellen zu zerstören. Als alleinige Behandlung (Therapie) ist sie nicht ausreichend wirksam. Bei der Operation entfernt der Internist in der Regel die gesamte Schilddrüse (Thyreoidektomie). Ist der Durchmesser des Tumors kleiner als einen Zentimeter, reicht es bei den papillären Schilddrüsenkarzinomen aus, nur Teile des Schilddrüsengewebes zu entfernen. Meistens entfernen Fachärzte für Innere Medizin nicht nur die Schilddrüse, sondern auch die dazu gehörigen Lymphknoten am Hals. Denn Schilddrüsen-Krebs streut häufig in die Lymphknoten und bildet Tochtergeschwülste (Metastasen). Damit die Nerven der Stimmbänder, die in unmittelbarer Nähe der Schilddrüse liegen, bei der Operation nicht verletzt werden, wendet der Facharzt für Innere Medizin ein so genanntes Neuromonitoring an. Nach der Entfernung der Schilddrüse müssen die Betroffenen lebenslang Schilddrüsenhormone in Tablettenform einnehmen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Liegt eine familiäre Veranlagung zum Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) vor, sollten Sie sich regelmäßig von einem Internisten untersuchen lassen. Da früher in Deutschland viele Menschen an Jod-Mangel litten und damit an einer Vergrößerung der Schilddrüse, empfehlen Fachärzte für Innere Medizin, auf eine ausreichende Jodzufuhr zu achten. Wer regelmäßig Seefisch isst und jodiertes Speisesalz verwendet, schützt sich davor. Jodmangel wird nämlich vom Facharzt für Innere Medizin oft als Vorerkrankung von Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsenkarzinom) festgestellt.

Prognose

Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) hat eine gute Prognose und lässt sich vom Facharzt für Innere Medizin erfolgreich behandeln. Fünf Jahre nach der Behandlung (Therapie) leben noch 93 Prozent der Frauen und 88 Prozent der Männer. Eine Ausnahme bilden die seltenen anaplastischen Schilddrüsenkarzinome, deren Prognose ungünstiger ist. Sie bilden früh Tochtergeschwülste (Metastasen) in Leber, Lunge, Knochen und Gehirn.

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