Kompetenzzentrum für Onkologie informiert: Leberkrebs – Hepatocelluläres Carcinom

 Definition Magenkrebs (Hepatocelluläres Carcinom)

Gastroenterologen bezeichnen die bösartige Erkrankung der Leber als Leberkrebs

Fachärzte für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie unterscheiden beim Leberkrebs,

Hepatocellulären Carcinom (HCC), zwischen:

  • Primärem Leberkrebs
  • Sekundärem Leberkrebs

Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), ist eine bösartige Erkrankung der Leber. Die meisten Tumore gehen aus den Leberzellen (Hepatozyten) hervor. Fachärzte für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie sprechen dann vom hepatocellulärem Carcinom (HCC). Es ist eine Form des primären Leberkrebses, der sich aus den lebereigenen Zellen bildet. Andere Tumoren des primären Leberkrebses entwickeln sich aus den Zellen der Gallengänge (Cholangiokarzinom) oder aus den Blutgefäßen der Leber (Angiosarkom). Beim sekundären Leberkrebs handelt es sich dagegen um Tochtergeschwülste (Metastasen) anderer Organe. Vor allem Darmkrebs- und Magenkrebs-Tumoren streuen in die Leber.

Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), wird von Gastroenterologen und onkologischen Chirurgen in Deutschland eher selten festgestellt. Allerdings steigt die Zahl der Neuerkrankungen seit 30 Jahren kontinuierlich an und hat sich seitdem verdoppelt. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 8.000 Menschen an Leberkrebs, hepatocellulärem Carcinom (HCC). Weltweit sind es knapp 750.000. Die Heilungschancen sind bei bösartigen Tumoren der Leber ungünstig. In Deutschland gehört Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), zu den zehn häufigsten Krebstodesursachen. Im Jahr 2010 starben knapp 7.500 Menschen daran. Fast doppelt so viele Männer als Frauen. Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), tritt vorwiegend im höheren Alter auf. Bei Männern liegt das mittlere Erkrankungsalter bei 70 Jahren, Frauen sind im Durchschnitt 74 Jahre alt. Nur vier Prozent der Betroffenen sind jünger als 45 Jahre. Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), verursacht zunächst keine Beschwerden. Deshalb werden viele Tumoren der Leber von Fachärzten für Gastroenterologie bei Routineuntersuchungen festgestellt. Anzeichen für Tumore der Leber können sein:

  • Schmerzen im Oberbauch
  • Tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Fieber mit ungeklärter Ursache
  • Schwächegefühl und Leistungsminderung
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Gelbfärbung der Haut

Diese Beschwerden können auch eine harmlose Ursache haben. Sie sollten aber unbedingt von einem Facharzt für Gastroenterologie abgeklärt werden. Denn im frühen Stadium ist Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), heilbar.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Leberkarzinom, Leberzellkrebs, Leberzellkarzinom, Cholangiokarzinom, Angiosarkom
Englisch: liver cancer

Überblick

Die Funktion der Leber (Hepar) ist für den Menschen essentiell. Ohne Leber können wir nicht leben. Sie ist die größte Drüse des menschlichen Körpers und das schwerste Organ. Das Gewicht liegt zwischen 1,4 und 1,8 Kilogramm. Die Leber befindet sich unterhalb des Zwerchfells im rechten Oberbauch und wird von den Rippen geschützt. Als zentrales Stoffwechselorgan erfüllt sie lebenswichtige Aufgaben:

  • Produktion von Gallenflüssigkeit, damit Fette verdaut werden können
  • Verwertung der aus dem Darm kommenden verdaulichen Stoffe
  • Versorgung der Körperzellen über das Blut mit Nährstoffen
  • Entgiftungszentrale: Schadstoffe wie Alkohol und Medikamente werden um- und abgebaut
  • Bildung der Ausgangsprodukte für die Sexualhormone und körpereigenen Fette
  • Speicherung von Eisen
  • Regulation des Blutzuckerspiegels

Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), stellen Fachärzte für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie in den meisten Fällen erst im fortgeschrittenen Stadium fest. Etwa 80 Prozent der Patienten haben eine Leberzirrhose, die Gastroenterologen entweder auf eine chronische Hepatitis oder auf Alkoholmissbrauch zurückführen.

Ursachen des Leberkrebses, hepatocellulären Carcinoms (HCC)

Leberkrebs entwickelt sich oft aus einer Zirrhose

Fachärzte für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie stellen als Hautursache für Leberkrebs eine chronische Schädigung der Leber fest. In Deutschland entwickelt sich die Krebserkrankung vor allem aus einer Leberzirrhose. Gastroenterologen und Onkologen führen diese auf chronische Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus und dem Hepatitis-C-Virus zurück sowie auf Alkoholmissbrauch. Regelmäßiger Konsum von Tabak sowie Fettleibigkeit (Adipositas) erhöhen ebenfalls das Risiko, an Leberkrebs, hepatocellulärem Carcinom (HCC), zu erkranken. Erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen wie die Hämochromatose, bei der zu viel Eisen im Körper eingelagert wird, und Diabetes mellitus Typ 2 spielen auch eine Rolle. Das Schimmelpilz-Gift Aflatoxin B1, das in verunreinigten Getreideprodukten und anderen Lebensmitteln enthalten sein kann, machen Fachärzte für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie ebenfalls als Ursache aus.

Was Sie bei Leberkrebs selbst tun können

Nach dem Ende der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Gastroenterologie oder onkologische Chirurgie beginnt die Zeit der Nachsorge. In welchem Abstand die Untersuchungen stattfinden, entscheidet der behandelnde Gastroenterologe oder Onkologe individuell. In der Regel sollten Sie zwei Jahre lang in drei- bis sechsmonatigen Abständen nachuntersucht werden. Diese Termine sind unbedingt einzuhalten. Der Facharzt für Gastroenterologie oder onkologische Chirurgie empfiehlt außerdem eine ausgewogene, nicht zu fettreiche Ernährung und den Verzicht auf Alkohol.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Gastroenterologen
  • Onkologische Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet

Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Gastroenterologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Gastroenterologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastroenterologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Computertomographie (CT) des Brustraums
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Blutuntersuchungen
  • Gewebeentnahme (Biopsie)
  • Magenspiegelung (Gastroskopie) und/oder Darmspiegelung (Koloskopie)

Behandlungen (Therapie)

Steht die Diagnose Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), fest, wird der Facharzt für Gastroenterologie oder onkologische Chirurgie mit Ihnen abstimmen, welche Behandlung (Therapie) durchgeführt wird. Dabei sind die Art des Tumors und das Stadium der Krebserkrankung zu berücksichtigen. Für die Behandlung (Therapie) kommen infrage:

  • Operation
  • Perkutane Ethanol- oder Essigsäure-Injektion (PEI)
  • Medikamentöse Behandlung
  • Laser- oder Radiofrequenztherapie (LITT und RFA)
  • Radiotherapie
  • Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Schmerztherapie mit Tabletten oder Morphium

Während des chirurgischen Eingriffs entfernt der Facharzt für Gastroenterologie oder onkologische Chirurgie einen Teil der Leber oder das ganze Organ. Muss die gesamte Leber entfernt werden, ist eine anschließende Lebertransplantation notwendig. Dreiviertel der Tumore können nicht mehr operativ von Fachärzten für Gastroenterologie und onkologische Chirurgie entfernt werden. Bei ihnen wenden Gastroenterologen und onkologische Chirurgen andere Verfahren an. Ist die Krebserkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und nicht mehr heilbar, steht eine wirksame Bekämpfung der Schmerzen im Vordergrund.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Gesundes, frisches Essen kann Leberkrebs vorbeugen

Eine ausgewogene und fettarme Ernährung belastet die Leber nicht zu stark und trägt dazu bei, sich vor Leberkrebs, hepatocellulärem Carcinom (HCC), zu schützen. Besonders wichtig sind frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte mit vielen Ballaststoffen. Außerdem empfehlen Fachärzte für Gastroenterologie oder onkologische Chirurgie, auf übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten. Regelmäßige körperliche Bewegung und eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht können sich ebenfalls präventiv auswirken. Um Grunderkrankungen wie der Leberzirrhose vorzubeugen, die häufig zum Leberkrebs, hepatocellulärem Carcinom (HCC), führt, raten Gastroenterologen, sich gegen Hepatitis-B und Hepatitis-C impfen zu lassen. Für Kinder gibt es diese Schutzimpfung seit mehr als 15 Jahren in Deutschland. Wer bereits an Leberzirrhose erkrankt ist, sollte sich regelmäßig vom Facharzt für Gastroenterologie untersuchen lassen. Das gilt auch für Patienten, bei denen der Tumor erfolgreich entfernt wurde. Denn nicht selten kommt es zu einem Rückfall.

Prognose

Leberkrebs, hepatocelluläres Carcinom (HCC), hat eine schlechte Prognose. Fünf Jahre nachdem der bösartige Tumor vom Facharzt für Gastroenterologie oder onkologischer Chirurgie festgestellt wurde, ist nur noch etwa jeder zehnte Patient in Deutschland am Leben. Die Heilungschancen hängen davon ab, wann der Tumor erkannt wurde und ob die Leber bereits durch eine Leberzirrhose geschädigt ist.

 

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